DIE TRANSFORMATION DREIER BAUHAUS-KLASSIKER IN KUNSTOBJEKTE MIT SOUVENIRCHARAKTER
Als historische Originale stehen sie in den Sammlungen von Museen und als Reeditionen in deren Museumsshops: Das Bauhaus-Schachspiel, die Boglersche Salzdose und die Wagenfeld-Leuchte. Sie sind kulturell aufgeladene Objekte, die vollendetes Design verkörpern, jedoch für die meisten unerschwinglich sind. Bereits zu Beginn ihrer Produktion wurden das Schachspiel und die Lampe als handgemachte Luxusgüter vermarktet und werden heute meist als prestigeträchtige Souvenirs gehandelt.
»Volksbedarf statt Luxusbedarf« forderte schließlich Hannes Meyer, der zweite Direktor des Bauhauses und legte den Grundstein für Produkte, die nicht nur im Design, sondern auch im Preis eine breite Masse ansprechen sollten. Die Objekte Schachspiel, Lampe und Salzdose von Anita Riesch knüpfen an diese Forderung an. Sie hinterfragen durch die Transformation in Kunstobjekte mit Souvenircharakter das Verhältnis von Kunst und Ware. Sie sind klein, günstig in der handwerklichen Produktion und sprechen durch die bunte Farbpalette verschiedene Geschmäcker an. Durch diese Merkmale wird den BetrachterInnen der Zugang zu den Objekten erleichtert und die Barriere zwischen Kunst, KünstlerIn und BetrachterIn gemindert. Doch was passiert, wenn Kunst in Massenware umschlägt und auch als solche gehandelt wird?
Der Shop war in den historischen Gebäuden der Bauhaus-Universität platziert. Dort stellte er am Gründungsort des Bauhaus unumgänglich einen Kommentar zum aktuellen Umgang mit dessen Erbe dar und sollte Überlegungen und Diskussionen über aktuelle und zukünftige Entwicklungen anregen.
-2015-
Material: Polymergips, Lack; Maße variabel
gezeigt bei:
Die Transformation dreier Bauhaus-Klassiker in Kunstobjekte mit Souvenircharakter
Diplomausstellung von Anita Riesch
Bauhaus-Universität Weimar Hauptgebäude
Weimar, 2015
Summaery 2015
Bauhaus-Universität Weimar VdV
Weimar, 2015
Erklärung: Die Objekte der Installation »Die Transformation dreier Bauhaus-Klassiker in Kunstobjekte mit Souvenircharakter« sind von der Lampe WG 24 (1924) von Wilhelm Wagenfeld, dem Schachspiel (1924) von Josef Hartwig und der Salzdose (1923) von Theodor Bogler inspiriert und diesen nachempfunden.
Fotos ©Marcus Glahn ©Florian Froger ©Anita Riesch